Lektion 13 – Eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst.

In den vorigen Lektionen wurde der Zusammenhang zwischen Denken und Sehen angesprochen. Du hast gelernt, dass deine Gedanken bestimmen, was du siehst. Dass bedeutungslose Gedanken dir eine bedeutungslose Welt zeigen. Du hast außerdem gelernt, dass jede Art von Aufregung nur daher kommt, weil du eine bedeutungslose Welt siehst. Weil du etwas siehst und für wahr hältst, was niemals sein kann.

Die heutige Lektion unterscheidet sich von der gestrigen nur darin, dass sie in Bezug auf das Gefühl konkreter ist, welches eine solche Denk- und Sichtweise erzeugt. Und es wird auch erklärt, wie es zu dieser Angst kommt:
Das Ego – der getrennte Geist – fühlt sich provoziert. Die Bedeutungslosigkeit macht ihm zu schaffen. Das Ego kann sie nicht aushalten. Es muss den leeren Raum, den sie zur Verfügung stellt, sofort mit seinen eigenen Ideen füllen.

Vielleicht wirst du in der heutigen Übung das Gefühl haben, dass du direkt in die Angst hineingeführt wirst. Das ist nicht so. Ganz im Gegenteil. Denn du hast nur Angst, weil du glaubst, dass die Welt, die du siehst, eine bestimmte Bedeutung hat. Deshalb wirst du heute angeleitet, die Übung etwas anders zu gestalten als die vorherigen:

Nach der Wiederholung des Leitgedankens mit geschlossenen Augen wirst du gebeten, dich umzuschauen und zu sagen, dass du eine bedeutungslose Welt betrachtest. Intellektuell mag dies kein Problem mit sich bringen, doch emotional wirst du sehr wahrscheinlich einen starken Widerstand spüren, wenn du übst, dass die Welt, die du betrachtest, bedeutungslos ist.
Das Ego wird sich aufbäumen. Es wird Argumente vorbringen wollen, Fragen stellen wollen: Wozu dann das Ganze überhaupt? Wozu überhaupt ein Engagement in der Welt, für die Welt, für unser Leben, wenn alles sowieso bedeutungslos ist?…
Und – wenn du auf seine Argumente und seine Fragen eingehst, wird es in kurzer Zeit „die Harmonie wieder hergestellt“ haben: d.h. Alles bleibt beim Alten. Denn das ist immer noch besser als nichts.

Wenn du aber heute den Mut aufbringst, nicht auf das Ego zu reagieren, sondern den leeren Raum, den die Bedeutungslosigkeit dir schenkt, einmal zu genießen, wirst du eine andere Erfahrung machen.
Heute gilt es, der Aufforderung von Jesus: „Fürchte dich nicht!“ einmal zu folgen. ER ist bei dir! Deswegen brauchst du dich nicht zu fürchten. Du kannst die Bedeutungslosigkeit – die Leere – sogar genießen. Denn dort ist keine Angst.

Gerade im Angesichte dieser Bedeutungslosigkeit kann dir etwas gezeigt werden, das völlig anders ist als alles, was du sonst kennst!

 

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