Lektion 68 – Die Liebe hegt keinen Groll.

Du bist gewohnt, dich als Wahrnehmenden zu betrachten. Das, was du wahrnimmst, erlebst du dagegen eher als etwas, was nicht zu dir gehört – obwohl dir durchaus bewusst ist, dass du es bist, der etwas in einer gewissen Weise wahrnimmt.

Dieser Kurs lehrt dich, dass deine gewohnte Sichtweise absolut willkürlich ist und überhaupt nicht den Tatsachen entspricht, denn wie könnte das Wahrgenommene vom Wahrnehmenden getrennt gesehen werden?
Deshalb beziehen sich alle Lektionen dieses Übungsbuches sowohl auf dich als den wahrnehmenden Teil, als auch auf das, was du wahrnimmst. Doch berücksichtigt der Kurs auch deine momentane Lage. So scheinen sich einige Lektionen eher auf den wahrnehmenden Teil von dir zu beziehen, andere wiederum eher auf das, was du wahrnimmst.

In der gestrigen Lektion hast du gelernt, dich völlig anders wahrzunehmen, als du gewohnt bist. Und heute geht es um das, was sich aus einer anderen Art dich wahrzunehmen, ergibt: Die Liebe hegt keinen Groll.

Um dir dabei behilflich zu sein, diese Lektion wirklich zu begreifen, müssen wir unser didaktisches Material etwas weiter entwickeln. Die beiden Scheiben, die übereinander liegen – sodass es für dich so aussieht, als wäre nur die schwarze Scheibe vorhanden, während die strahlend gelbe für dich unsichtbar ist – könnten dich zu dem Schluss verleiten, dass beide Scheiben gleich gültig sind. Du könntest sogar denken, dass die schwarze Scheibe mächtiger sein muss als die leuchtend gelbe, da sie die Macht hat, diese zu überdecken.

Deshalb müssen wir heute klären, woher die beiden Scheiben überhaupt kommen – was sie „erzeugt“: Das strahlende Gelb kommt von einer Quelle, die Licht erzeugt. Das Schwarze kommt von einer Nebelmaschine, die nur schwarzen Rauch erzeugt. Beide Quellen repräsentieren einen Teil deines gespaltenen Geistes: Das Licht kommt von GOTT – oder vom HEILIGEN GEIST in dir. Der schwarze Rauch dagegen kommt vom Ego – oder von dem Groll, den du hegst. Kannst du nun sehen, was geschieht, wenn du Groll hegst? Du kannst das Licht nicht sehen. Erst wenn du die Nebelmaschine abstellst, vergeht der Rauch und das Licht wird für dich wieder sichtbar. Darum geht es in der heutigen Übung.

Es geht also nicht darum zu lernen, keinen Groll zu hegen. Es geht nicht darum, Groll zu verdrängen. Es geht vielmehr darum zu bemerken, was du deinem Geist antust, wenn du Groll hegst: Groll scheint dich von deiner QUELLE abzuspalten und dich zu etwas anderem zu machen. Er hüllt dich in einen undurchdringlichen Nebel ein. Einen Nebel, den du immer weiter produzierst, solange du Groll hegst, solange dir der Groll lieb und teuer ist.

Wenn du einmal bemerkst, dass du nur so etwas wie eine Nebelmaschine angeworfen hast, wenn du Groll hegst, dann ist es auch möglich, sie abzustellen. Denn es ist nur dieser Nebel, der verhindert, dass du das Licht, das du in Wahrheit bist, sehen kannst. Nur wegen des Nebels vergisst du deine wahre Funktion hier. Und nur im Nebel scheint das Glück für dich unerreichbar zu sein.

Die heutigen Übungen erinnern dich daran, dass du allen Groll ganz leicht beiseite legen kannst, indem du einfach durch all den Nebel – durch all deinen Groll – hindurch gehst, an ihm vorbei, bis du das Licht sehen kannst. Und sobald das Licht auftaucht, wirst du das Glück spüren, das dein Erbe ist. Dann erlebst du auch, dass du deine einzige Funktion hier tatsächlich erfüllst. Dann erlebst du, dass du tatsächlich das Licht der Welt bist!

In folgendem Text geht es auch um die heutige Thematik:
Wolkenbilder