Lektion 9 – Du siehst nichts, wie es jetzt ist.

Da wir meist gewohnt sind, von der oberflächlichen Annahme auszugehen, alles wäre so, wie wir es sehen, kann sich diese Lektion wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen.
Wenn wir uns jedoch bewusst machen, dass jede Meinungsverschiedenheit, jeder Streit, jeder Krieg nur daher rührt, dass wir glauben, was wir sehen wäre so, wie wir es sehen, dann können wir vielleicht erahnen, was dieser Leitgedanke in unserem Geist bewirken kann.

Diese Lektion kann eine große Motivationshilfe sein, den Kurs einfach zu machen, ohne sich zu sehr auf die „Kinkerlitzchen“ einzulassen, die das Ego sich sehr gerne einfallen lässt. Hier wird nochmals – wie bereits in der Einleitung zum Übungsbuch – betont, dass Verständnis an diesem Punkt nicht nötig ist. Ja, es wird sogar ausdrücklich erklärt, dass es ein Zirkelschluss wäre, den Kurs zu machen und gleichzeitig zu denken, dass wir das Verständnis, das er uns bringen wird, schon hätten.

Wir bekommen hier auch noch einen Hinweis auf die Art der Schulung, um die es in diesem Kurs – zumindest in der Anfangsphase – geht:
„Dem ungeschulten Geist fällt es schwer zu glauben, dass das, was er bildhaft vor sich zu sehen scheint, nicht da ist.“

Obwohl sogar die heutige Wissenschaft diesen Satz voll und ganz unterschreiben kann, sind wir mitunter so überzeugt von unseren Alltagserfahrungen, dass wir leicht beleidigt reagieren, wenn uns gesagt wird, dass wir nichts so sehen, wie es jetzt ist.

Aber erinnern wir uns daran, dass es hier weder um unsere Reaktionen auf die Leitgedanken des Übungsbuches noch um unser Verständnis geht. Wir brauchen einfach nur die Übungen zu machen. Nicht mehr ist zu tun.
Wenn wir uns daran halten, werden wir bald bemerken, dass sich unsere Reaktionen und unser Verständnis verändern. Und das ist es schließlich auch, was wir uns von diesem Kurs erhoffen, oder nicht?

 

Dieses Spiel kann dir dabei helfen, den heutigen Leitgedanken ohne Vorbehalte anzuwenden:
Tatsachen