12. Der Prozess des Erwachens, 1. Teil

Der Zuschauer im Kino *)

Es wäre nicht liebevoll, dir etwas wegzunehmen, was du gerne behalten möchtest. Doch wäre es ebenso lieblos, dich in Angst und Schrecken zu belassen, nur weil du die LIEBE vergessen hast und nun Angst vor IHR hast. Deshalb bemüht sich der HEILIGE GEIST in dir darum, deine Angst vor der LIEBE, deine Angst vor GOTT zu verringern.
So wirst du Schritt für Schritt weitergeführt – nach deinem Tempo. Und du bist schon weit gekommen, wenn du dies hier liest!

Nach einer bestimmten Vorbereitungszeit konnte dir das Konzept des Drehbuches gegeben werden, das auf eine Verringerung der Angst abzielt. Auf alle Fragen, die dich beschäftigen, hast du nun eine einfache Antwort:

Weil es so im Drehbuch steht!

Wenn du gelernt hast, allem, was deine Mitmenschen oder du zu tun scheinen, ausnahmslos mit dieser Antwort zu begegnen, dann hast du den Frieden schon erfahren. Er breitet sich in deinem Geist aus, wenn illusionäre Gedanken keinen freien Zugang mehr zu ihm haben. Endlich bist du ruhiger geworden, da du auf jede Frage eine Antwort weißt. Und dieser Frieden genügt, um dich den Weg zum Erwachen in Ruhe gehen zu lassen. Nun bekommst du weitere Hilfen.

Da es immer noch eher so ist, dass du darauf schaust, was deine Umgebung oder du zu tun scheinen, ist „Der Zuschauer im Kino“ eine weitere Übung, die es dir ermöglicht, kurz aus diesem Drehbuchleben auszusteigen.

Du hast dich so sehr in diese Filmfigur und diese Filmwelt eingefühlt, dass du glaubst, du wärest diese Figur und du würdest ihre Gedanken denken und ihre Gefühle fühlen.

Ist das nicht zum Lachen?

Schließe einfach einmal deine Augen und Ohren, sodass die Bilder und Geräusche des Films für eine Weile verschwinden. Und in dieser Stille spüre nun nach, wie es sich anfühlt, dass du mit diesem Film nichts zu tun hast.

Überhaupt nichts!

Weder mit der Figur, in die du dich hineingelebt hast, noch mit der Welt, in der diese Figur lebt: Alles nur eine Filmfigur, alles nur eine Filmwelt!

Halte Augen und Ohren weiterhin geschlossen, damit du dich nicht sofort wieder vom Film einfangen lässt und stell dir vor, dass du im Zuschauerraum sitzt. In einem bequemen Kinosessel. Bemerke, wie die hypnotische Anziehungskraft des Filmes allmählich nachzulassen beginnt. Wie sich alles in dir beruhigt.

Die körperlichen Augen und Ohren, die du bisher gewohnt warst zu verwenden, können nur die Bilder und die Geräusche des Films sehen und hören. Wenn du beide schließt, dann wird es still und dunkel in dir, und dies ist anfänglich vielleicht etwas ungewohnt.

Der Film konnte dich nur deshalb so lange in seinen Bann ziehen, weil du vor dieser Stille und der Dunkelheit Angst hattest. Aber wenn du bemerkst, dass die schrecklichen Bilder und Geräusche nicht zu dir gehören, fühlst du dich schon freier. Es ist keine große Sache, aus dem Film auszusteigen. Einfach Augen und Ohren schließen, das genügt.

Unbeeinflusst von den Bildern und Geräuschen kannst du klar denken. Ein ganz anderes Leben fängt für dich an.

Du hast nun genug Abstand zum Filmgeschehen, um zu bemerken, dass du im dunklen Kinosaal sitzt. Das einzige Licht, das es hier gibt, ist künstlich und zaubert diese Bilder an die Leinwand. Ebenso sind alle Geräusche nur künstlich, denn Bilder machen keine Geräusche. Du bist hier in einer gänzlich künstlichen Umgebung. Da ist nichts Echtes.

Nichts Echtes?
Doch! Etwas Echtes gibt es selbst hier:

Du bist hier!

Nicht die Filmfigur, für die du dich hieltest. Nein du, der Zuschauer! Der, der sieht und hört und fühlt und denkt. Der, der sich in den Film eingefühlt hat und der jetzt lernt, dass er jederzeit wieder aus dem Film aussteigen kann. Der ist echt.

Du bist echt!

Diese Erkenntnis ist buchstäblich atemberaubend!
Eine Freude, ein Glück, eine Seligkeit und gleichzeitig eine unbeschreibliche Ruhe breiten sich in dir aus. Eine Freiheit und Sicherheit, die in der Filmwelt unvorstellbar waren.

Alles fühlt sich so echt an, wirklich echt! Lebendig und prickelnd, nicht schal und lau. Freudig und sanft, nicht Angst erregend und gefährlich.

Jetzt wird dir erst bewusst, dass es DICH tatsächlich gibt! Dass DU den Film und seine Welt nicht brauchst, um zu leben. Du lebst unabhängig davon.

Du bist frei!
Du bist tatsächlich frei!

Alle Worte können nur eine sehr schwache Beschreibung dessen sein, wie es sich anfühlt, wenn du wieder weißt, dass es DICH tatsächlich gibt. Und was DU in Wirklichkeit bist: Unbegrenzt und unsterblich! Keine unbedeutende Figur in einem unbedeutendem Film, sondern die Bedeutung des ganzen Universums selbst.

Diese Worte dienen dazu, dich zu ermutigen, dich einmal auf dieses Abenteuer einzulassen, für eine Weile ganz aus dem Film auszusteigen.

Es ist das größte Abenteuer, das du dir überhaupt vorstellen kannst.
Aber du selbst musst es wagen. Niemand anderer kann das für dich tun.
 


*) Diesen Text haben wir auch in unser Buch „Das Drehbuch-Experiment“ aufgenommen! 
Das Konzept des Drehbuches wird dort ausführlich behandelt. Es gehört auch zu den Wunderkommunikation-Tools.
Eine Kurzbeschreibung findest du auch hier!