1. Bewusstsein und der Kurs

Bewusstsein versus Wahrheit

Bewusstsein hat nach Ein Kurs in Wundern nichts mit der Wahrheit zu tun. Es wird als Domäne des Ego bezeichnet, da es nur das Produkt der ersten Spaltung ist, die nach der Trennung in den Geist eingeführt wurde.*)
Und vergleichbar einer Kernreaktion führte bereits die erste Spaltung unmittelbar zu weiteren Spaltungen, die den Geist – der ursprünglich EINS war – in unzählige weitere Teilchen aufspaltete. Und eine dieser Spaltungen ist das, was wir „Körper“ nennen: Das Körperbewusstsein. Es ist also nur der gespaltene Geist, der dazu führt, dass du dich als Körper fühlst.
*) Siehe Textbuch Kapitel 3, IV. Abschnitt, 2. Absatz

Ego-bewusst oder Geist-bewusst

In der Begriffsbestimmung von Ein Kurs in Wundern (Handbuch für Lehrer, S.76/77) erklärt Jesus, dass das Bewusstsein der Empfangsmechanismus ist, der entweder Botschaften vom Ego oder vom HEILIGEN GEIST empfängt. Es ist also eine Art Antenne.

Der Kurs lehrt uns, unsere Antenne eher auf die Botschaften des HEILIGEN GEISTES auszurichten, damit wir der wirklichen Welt gewahr werden, statt weiterhin auf die Botschaften des Ego ausgerichtet zu bleiben, welche uns die gewohnte Welt von Schuld und Sünde, Krankheit und Tod wahrnehmen lassen.

Wenn wir auf das Ego ausgerichtet sind, glauben wir, wir hätten keine Wahl. Wir glauben, dass das, was wir sehen, die Wahrheit ist – und dass es keine Möglichkeit gibt, dies zu ändern. Dabei ergeht es uns etwa so, wie einem technisch nicht versierten TV-Zuseher, der glaubt, sein Fernseher hätte nur den einen Sender, den er die ganze Zeit eingeschaltet hat. Natürlich werden auf diesem Sender nur Sendungen gezeigt, welche mit dem „Programmdirektor“ – in diesem Fall, dem Ego – übereinstimmen. Und dieser möchte uns bei der Stange halten und hütet sich davor, uns wissen zu lassen, dass es auch noch andere Sender gibt, auf die wir umschalten könnten. Er möchte natürlich, dass wir seinem Programm treu bleiben, sonst gehen seine Einschaltquoten zurück und er verliert seine ganze Existenzberechtigung.

Der Kurs weist uns nun darauf hin, dass wir auch auf einen anderen Sender umschalten können. Dass wir nicht einem tyrannischen Programmdirektor ausgeliefert sind, sondern jederzeit auch ein anderes Programm empfangen können, als das, welches wir bis jetzt immer angesehen haben. Wir müssen nur umschalten lernen. Und Vergebung ist die „Programmwähltaste“, welche uns das andere Programm, das Programm des HEILIGEN GEISTES, zeigt.

Durch die Lektionen des Übungsbuches üben wir, uns immer öfter an unsere Möglichkeit der Wahl zu erinnern. Wir lernen – jedes Mal, wenn wir bemerken, dass uns das Programm, das wir uns gerade ansehen, nicht gefällt –  einfach auf das andere Programm umzuschalten und das Programm des HEILIGEN GEISTES zu genießen.

Wir brauchen nun nie mehr hilflos über das schlechte Programm zu schimpfen, das uns gerade angeboten wird. Wir haben es in der Hand, jederzeit auf das Programm umzuschalten, das wir wirklich sehen wollen.

Unbewusst zu sein bedeutet also nichts weiter, als dass uns nicht bewusst ist, dass wir hier immer die Möglichkeit einer Wahl haben. Sobald wir gelernt haben umzuschalten*), ist unsere Hilflosigkeit, unsere Ohnmacht, unser Opferdasein vorbei. Es ist uns bewusst geworden, dass wir in jedem Augenblick nur auf das schauen, was wir gewählt haben.
Und dass wir jeden Augenblick noch einmal wählen können.

*) Siehe dazu auch folgenden Text:  Der Umschalter – oder Wähle noch einmal