Jedes Mal,
– wenn du denkst, ein Bruder hätte sich falsch verhalten oder etwas Falsches gesagt oder getan
– wenn du meinst, ein Bruder wäre unehrlich oder nicht vertrauenswürdig
– wenn du Unbehagen oder Abneigung einem Bruder gegenüber empfindest
– wenn du glaubst, ein Bruder wäre dir überlegen oder unterlegen
– wenn du Neid, Mitleid, Wut oder Verachtung einem Bruder gegenüber erlebst
– wenn du also Konflikt oder Angst in irgendeiner Form wahrnimmst
bist du nur einer Fehlwahrnehmung aufgesessen:
Du hast das, was du mit deinen Körperaugen siehst, mit deinen Ohren hörst und was du körperlich empfindest, für wahr gehalten. Du hast gemeint, dass deine Wahrnehmung dir die Wahrheit zeigt. Doch zeigt sie dir nur, was du denkst.
Alles, was du in deinem Bruder siehst, sind nur deine Gedanken und Überzeugungen, die du auf ihn projiziert hast. Er hat überhaupt nichts damit zu tun.
Du kannst dem Konflikt und der Angst nicht entrinnen, solange du nicht bereit bist, deine Fehlwahrnehmungen als solche anzuerkennen. Erst deine Bereitschaft, deine Wahrnehmungen nur als Hinweise auf deine eigenen Gedanken zu sehen statt als gegebene Tatsachen, bereitet dem Konflikt und der Angst ein Ende.
Im Prozess der Vergebung oder Verzeihung – so wie diese Begriffe in Ein Kurs in Wundern verwendet werden – werden alle Missverständnisse, die zu deiner Fehlwahrnehmung geführt haben, aufgedeckt und beseitigt.
Im weitesten Sinn wird die Welt der Formen, der Zeit und des Raumes nur als Fehlwahrnehmung entlarvt. Sie wird nur solange gebraucht, als du sie als Tatsache siehst und sie in deinem Geist aufrecht erhalten möchtest.
Mit dem Wachsen deiner Bereitschaft, alle deine Fehlwahrnehmungen aufdecken und beseitigen zu lassen, verwandelt sich deine Welt immer mehr in eine lichtvolle Widerspiegelung deiner Vergebungsgedanken.
„Die wirkliche Welt“ – wie die Welt, der vergeben ist, im Kurs genannt wird – ist dann der freudvolle Ort, an dem du in Frieden noch für eine Weile wandelst, bis sie gemeinsam mit dir in den HIMMEL gehoben wird, WO jegliche Wahrnehmung der Erkenntnis Platz gemacht hat.