1. Schüler und Lehrer

Der Unterschied zwischen Schüler und Lehrer

In Wahrheit gibt es keinen Unterschied zwischen Schüler und Lehrer, weil es keinen Unterschied zwischen den SÖHNEN GOTTES gibt.
In der Zeit aber, in der ein Schüler und ein Lehrer einander zu begegnen scheinen, könnte man sagen, dass für eine Weile ein Unterschied gesehen werden kann.

So könnte man sagen, dass ein Schüler, wenn er auf einen Lehrer trifft, der Meinung ist, dass er sich ziemlich von diesem unterscheidet. Möglicherweise denkt er, dass der Lehrer jemand ist, der viel mehr weiß als er – und der ihm deshalb etwas beibringen kann. Es könnte aber auch durchaus sein, dass der Schüler enttäuscht ist von dem, was der Lehrer ihm sagt, weil es nicht das ist, was er gerne hören möchte. Seine Meinung über die Qualität des Lehrers kann also ziemlich schwanken.

Auch könnte man sagen, dass ein Schüler davon überzeugt ist, dass nicht nur er zu lernen hat. Er ist der Ansicht, dass alle anderen auch noch viel zu lernen hätten. Er unterliegt noch sehr stark dem Konkurrenzdenken, da sein Glaube an Trennung noch ungebrochen ist.

Oft möchten Schüler gerne selbst Lehrer sein, weil sie glauben, dass ein Lehrer jemand ist, der schon alles gelernt hat. Ihr Widerstand gegen das Lernen ist also noch beträchtlich.

Doch gibt es nicht selten auch eine gegenteilige Tendenz bei Schülern. Sie glauben, dass sie noch nicht Lehrer sein können. Sie sind der Meinung, sie wären noch zu unvollkommen und könnten ihren Auftrag noch nicht erfüllen. Deshalb brauchen sie einen, der sie anders beurteilt, als sie es tun – und der ihnen sagt, dass sie Lehrer sein können, sobald sie sich dafür entscheiden.

Ein Lehrer sieht keinen Unterschied zwischen seinen Schülern und sich selbst. Er sieht sich selbst nur als Schüler des einen LEHRERS, DER über alle SEINE Lehrer die Hand hält. Er hat schon begriffen, dass er ständig lehrt. Und so bemüht er sich darum, das zu lehren, was er lernen möchte.
Für einen fortgeschrittenen Lehrer sind alle, denen er begegnet, Brüder – heilige SÖHNE GOTTES – denn er weiß, WER ihm alle schickt, die ihm begegnen. Und er ist unendlich dankbar für alle Gelegenheiten, die sie ihm geben, damit er lernen kann.

Jeder, der einem fortgeschrittenen Lehrer begegnet, erfährt, dass dieser ihn nicht so sieht, wie er sich selbst sieht. Und wenn er seine Sicht annimmt, wird er geheilt – und wird selbst zum Lehrer.

Ein Lehrer kann alle Fragen beantworten – sogar noch bevor sie gestellt werden. Der Körper eines Lehrers wird immer soweit dienlich sein, dass er die Botschaft lehren kann. Ob er in den Augen der Welt als gesund oder krank betrachtet wird, ist überhaupt nicht von Belang. Ebenso ist es belanglos, wie er sich selbst gerade erlebt – wenn er lehrt, wird er spüren, dass etwas ANDERES in ihm und durch ihn wirkt. Und das ist für ihn die höchste Glückseligkeit, die es auf Erden gibt.

Selig sind jene, die sich bereit gemacht haben, Lehrer zu werden. 
Sie sind die Bringer der Befreiung für alle, die sich erinnern wollen, dass sie so sind, wie CHRISTUS ist.
Durch sie allein wird die ganze Welt erlöst.

Selig die Schüler, die einen Lehrer gefunden haben, der ihnen sagt, dass sie Lehrer sind. Denn nun erleben sie, wie ihr Lernen in die Praxis kommt – und die Schau ist nicht weit dahinter.

Oh du lieber Schüler! Du sehnst dich so sehr nach dem HIMMEL. Lass doch deine Sehnsucht umgewandelt werden und erkenne, dass deine Brüder dein HIMMEL sind. Denn diese Erkenntnis macht dich zum Lehrer. Und so wirst du schließlich den Kurs lernen.

Wie ein Schüler lernt, die Erlösung zu behalten

Ein Schüler sucht die Erlösung. Er hofft sie in einer Partnerschaft, einem Beruf, finanzieller Sicherheit, Gesundheit, Ruhm und Macht in der Welt und in vielen anderen Formen außerhalb von sich zu finden, bis er schließlich entdeckt, dass sie nur in ihm gefunden werden kann. Dies ist ein notwendiger Schritt auf seinem Weg.

Wenn ein Schüler für einen Augenblick die Erlösung in sich findet, weiß er sofort, dass er sie wieder verlieren wird. Und es ist furchtbar, Erlösung gekostet zu haben, sie jedoch wieder zu verlieren. Er hat noch nicht gelernt, wie er diese Gabe für immer behalten kann.

Deshalb ist der Kurs gekommen, mit dem der Schüler lernt, dass er ein Lehrer GOTTES werden muss, wenn er die Erlösung behalten will.

Ein Lehrer GOTTES ist jemand, der gelernt hat, dass er hier eine einzige Funktion hat – Erlöser zu sein. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, muss er selbst erlöst sein. Er muss seine eigene Erlösung annehmen. Dies fällt ihm leicht, wenn er seinem AUFTRAGGEBER vertraut. Denn wie könnte DER sich in ihm irren? Wenn ER ihn für würdig und fähig hält, diese Aufgabe zu erfüllen, muss er sie auch erfüllen können. Also nimmt er die Erlösung einmal für sich an.

Dieses Annehmen der Erlösung bringt ihm einen wundervollen Frieden und eine vorher nie gekannte Sicherheit. Nun muss er dafür sorgen, dass die Erlösung bei ihm bleibt. Und er hat auch gelernt, was er tun muss, damit er die Erlösung für immer für sich behalten kann. Sein AUFTRAGGEBER hat ihn nämlich dahingehend ermutigt:

„Schenke nun deine Erlösung freudig und großzügig allen deinen Brüdern.“

Hierin liegt der Unterschied in der Vorgehensweise eines Schülers und der eines Lehrers: Der Schüler sucht ängstlich, die Erlösung für sich allein zu behalten. Dies garantiert jedoch nur, dass er sie wieder verlieren muss. Der Lehrer hingegen folgt der Anweisung seines AUFTRAGGEBERS und gibt sie freudig und großzügig weg, weil dies der Weg ist, sie für immer zu behalten.

Erlösung ist nämlich kein endliches Ding. Es ist eine Idee – und Ideen werden im Geiste dessen stärker, der sie weitergibt. Und wie geben die LEHRER GOTTES ihre Ideen weiter?

Sie sehen, dass alle ihre Brüder genauso erlöst sind, wie sie selbst.
Sie teilen ihre Erlösung mit ihnen.

Wenn ein Bruder traurig ist oder Schmerzen leidet, findet er durch sie seine Freude wieder.
Wenn jemand ärgerlich und wütend ist, findet er durch sie wieder seine Ruhe.
Wenn jemand von Hass und Neid geplagt wird, findet er durch sie seine Liebe wieder.
Wenn jemand angreift oder sich verteidigt, findet er durch sie wieder seinen Frieden.
Wenn jemand in Depressionen verloren ist, findet er durch sie wieder zum LICHT.

Auch wenn ein Lehrer GOTTES einmal für sich alleine zu sein scheint, ist er mit allem und jedem verbunden und gibt allen seine Erlösung – jedem in der Form, die er gerade erkennen und annehmen kann.

In ihren Brüdern erkennen die Lehrer GOTTES, dass ihre eigene Erlösung tatsächlich geschehen ist, deshalb sind ihre Brüder für sie der HIMMEL.