12. Die Verbindung

Ein Geist kann nicht wirklich getrennt sein, denn „denken an“ bedeutet eigentlich „sich verbinden mit“. Also bist du immer mit dem verbunden, an das du gerade denkst.
 Wenn du jedoch an Illusionen denkst, bist du tatsächlich mit nichts verbunden. Man könnte auch sagen, du bist getrennt. Deshalb lehrt der Kurs, dass deine Gedanken nicht deine wirklichen Gedanken sind. Wenn du nämlich an die Welt oder etwas in der Welt denkst, dann bist du getrennt, denn du denkst an Illusionen. Und solange du an Illusionen denkst, denkst du eigentlich überhaupt nicht.

Doch ist es auch so, dass ein Geist das, was er denkt, für wirklich hält. Deshalb ist es für einen getrennten Geist unmöglich, ohne Hilfe den Illusionen zu entkommen, da es für ihn ja nicht Illusionen sind, sondern er sie als real ansieht. Weil er Illusionen wollte, dachte er sie herbei – und nun, da er sie nicht mehr will, kann er sich ohne Hilfe nicht von ihnen befreien. Und diese Hilfe muss imstande sein, Illusionen als Illusionen zu erkennen. Durch den Kurs lernen wir diese Hilfe kennen.

In den Lektionen des Übungsbuches wirst du wiederholt angehalten, den Geist frei zu lassen. Er werde dann von sich aus den Weg in die Heimat finden. Doch kann es sein, dass du nicht weißt, was es bedeutet, „den Geist frei zu lassen“:
Wenn du aufhörst, an die Welt oder an irgendetwas, was mit der Welt zu tun hat, zu denken, dann ist der Geist frei. Wenn du alle illusionären Gedanken für eine Weile beiseite legst, dann kann der Geist endlich DORTHIN gehen, wo er zu Hause ist. Sonst bleibt er verbunden mit der Welt, mit deinem Körper und mit allem, was dazugehört – Sorge, Angst, Ärger…

Ein Geist kann sich nur mit etwas verbunden fühlen, an das er sich erinnert. Solange du dich aber an deine HEIMAT nicht erinnerst, wirst du dich getrennt von IHR fühlen.
 Deshalb solltest du es in der Tat einmal riskieren, für eine kurze Zeit die Welt, den Körper und alle damit verbundenen Sorgen und Probleme beiseite zu legen.
Was soll schon passieren? Wenn du schläfst, machst du das ja auch. Keine große Sache – so wie beim Einschlafen, nur mit einem Unterschied – du bleibst wach und beobachtest. Auch brauchst du diese Reise nicht allein zu unternehmen. Jesus selbst bietet dir SEINE Hand an. Nimm sie ruhig, so wirst du sicher und in Ruhe in deine HEIMAT geführt.

Am Beginn der Reise sind wahrscheinlich noch eine Reihe bekannter Gedanken da, an denen du vorbeiziehst. Lass dich von ihnen nicht aufhalten, geh einfach daran vorbei. Du brauchst jetzt keine Probleme lösen, über nichts nachdenken, keine Pläne schmieden – nichts von alledem. Du gehst einfach weiter.
Vielleicht kommt einmal ein Bereich, wo nur Leere da ist, nur Nichts. Lass dich auch dadurch nicht beirren. Erinnere dich, dass du nicht alleine bist und einen sicheren FÜHRER hast. Hab also keine Angst und flüchte nicht zurück in bekanntere Gefilde. Du gehst einfach nur weiter, immer weiter.
Und auf einmal… bemerkst du,… dass du mit IHM im LICHT stehst. Hier ist alles anders: ER und du und alle sind eins – ewig still, ewig sanft und ewig sicher:

Du bist in der HEIMAT.
Nun hast du dich wieder daran erinnert, wie deine HEIMAT sich anfühlt.
Jetzt hast du wieder die Verbindung.

Wenn du dann wieder zurück in die Welt kommst, ist sie nicht mehr dieselbe. Alles ist ein wenig verändert, irgendwie ruhiger, friedlicher – als ob du ein wenig LICHT von deiner HEIMAT hierher mitgebracht hättest. Auf jeden Fall ist alles hier jetzt nicht mehr so todernst und realistisch für dich, da du bereits einen Blick auf die WIRKLICHKEIT geworfen hast.

Die Bilder, die du hier noch zu sehen bekommst, erschrecken dich nicht mehr so wie früher. Denn du brauchst einfach nur einen Augenblick an deine HEIMAT zu denken – und alle Angst ist verschwunden, Probleme lösen sich auf oder werden auf wundervolle Weise gelöst – und du spürst dieselbe Ruhe und den Frieden, die du aus deiner HEIMAT kennst, auch hier. Es geht sogar so weit, dass die ganz normale Welt um dich herum Ruhe und Frieden ausstrahlt, dass die Dinge, die du ansiehst, auf einmal zu funkeln beginnen und du die Ruhe und den Frieden bemerkst, die von ihnen ausgehen. So wird dir bald klar:

Diese Erinnerung an die HEIMAT ist die Verbindung, die ich brauche.
Es gibt nichts anderes, was ich brauche. Denn in dieser Erinnerung
wird mir alles gegeben, was ich mir nur wünsche – und mehr.

Und nun weißt du:

Auch hier kann ich nur von diesem LICHT umgeben sein,
DAS alles einhüllt und in allem ist, was ich sehe –
ewig still, ewig sanft und ewig sicher.

Dein Gedanke an die HEIMAT ist wie ein Lichtstrahl, der die Trennung zwischen dir und IHR überbrückt und die Verbindung wiederherstellt. Und über diesen Lichtstrahl wird die LIEBE über dich und alle, an die du denkst, ausgeschüttet – wie eine prickelnde Dusche, die dich säubert und erfrischt. Das Glück ergießt sich über dich und alle, an die du denkst – jedes Mal, wenn der rettende Gedanke an deine HEIMAT dich mit IHR verbindet.