Die Geschichte „Der kleine Geist“ ist besonders für jene gedacht, die den Kurs nicht oder nur oberflächlich kennen. Was wir heute unternehmen, ist besonders hilfreich für alle, die schon längere Zeit mit dem Kurs üben, die vielleicht schon öfter die Geduld verloren haben und gemeint haben, er wirke nicht. Die Aufgabe, die der Kurs zu vollbringen hat, ist so gewaltig, dass sie in Zeitspannen nicht ermessen werden kann. Denn der Kurs wird uns in die Zeitlosigkeit führen! Was sind da schon ein paar Jahre oder Jahrzehnte? Gleichzeitig kann er aber JETZT, immer JETZT vollständig gelernt werden.
Der Kurs betont immer wieder, dass die LIEBE nicht gelernt zu werden braucht. Wir müssen nur die Angst, die wir vor der LIEBE aufgebaut haben, weggeben – und die LIEBE wird uns in ihre sanften Arme nehmen, da wir uns für SIE entschieden haben. Dies kann SIE jedoch solange nicht tun, als wir auf unserer angenommenen falschen Identität – dem Körper – bestehen. Wenn wir nicht bereit sind, diese wahnsinnige Identität, welche uns die Gesundheit unseres Geistes gekostet hat, einmal – zumindest kurz – aufzugeben, kann die LIEBE nicht in unser Gewahrsein treten.
Die Welt, wie wir sie sehen, und der Körper werden im Kurs als Abwehr gegen die LIEBE bezeichnet, DIE wir in Wahrheit sind. Er stellt uns eine andere Welt in Aussicht, wenn wir bereit sind, unsere bisherige Sichtweise von der Welt und dem Körper aufzugeben. Dieses Aufgeben der gewohnten Sichtweise bezeichnet der Kurs als wahre Vergebung. Und das wollen wir heute wirklich tun!
Dafür ist es allerdings notwendig, dass du einmal alles aufgibst, was du bisher von dir glaubtest. Gehe im Geiste alles durch, was deine jetzige Identität ausmacht. Es ist vorteilhaft, wenn du deine Augen während dieser Übung schließt. Leite die Übung mit folgendem Satz ein:
„Ich bin kein Körper. Ich bin Geist!“
Und jetzt nimm alles zurück, was dich als Körper identifiziert hat: Namen, Geschlecht, Alter, Wohnort/Land/Kontinent/Erde, Beruf, Stellung, Freunde/Verwandte/Familie, Gesundheits- bzw. Krankheitszustand, Charaktereigenschaften, persönliche Schwächen, Stärken . Alles, was du in der Vergangenheit getan, erlebt, erlitten hast… Alles, was du in der Zukunft zu tun planst…
Sage zum Beispiel:
„Ich heiße nicht (Name)! Ich bin kein(e) (Geschlecht)! Ich wohne nicht in (Wohnort/…) …“
Für diese Übung ist besondere Genauigkeit erforderlich. Erforsche deinen Geist gründlich nach allen körperbezogenen Eigenschaften, denn viele, wenn nicht sogar die meisten davon, wirst du als ganz selbstverständlich zu dir gehörig betrachten. Und diese Übung bezweckt, dass du genau all diese Dinge einmal anders betrachtest!
Damit gibst du alle Begrenzungen auf, die du dir selbst auferlegt hast, bzw. von denen du glaubst, dass die Welt sie dir auferlegt hätte. So wirst du die Freiheit spüren, die dein wahres Erbe ist in alle Ewigkeit.
Spüre, wie sie sich anfühlt, bade dich in ihr, schwelge in ihr, solange du möchtest!
Wenn du dich dann wieder entscheidest, den Körper zu benützen, der dir nach wie vor zur Verfügung steht, wirst du nicht mehr so sein wie vorher. Du wirst jetzt wissen, dass die Rolle, die du eine Zeit lang hier angenommen hast, nicht dein Leben ist.*) Du wirst wissen, dass du nicht die Figur bist, die du im Spiegel betrachten kannst.
Und so wirst du ein Segen sein für alle deine Brüder, die gewillt sind, die WAHRHEIT über sich herauszufinden. Denn du wirst dich ihnen gegenüber so verhalten, wie du sie siehst. Und so wie du dich gesehen hast, wirst du auch sie sehen.
Der Körper, den du nach dieser Lektion wieder benützt, wird eine andere Funktion erfüllen, als die, welche du ihm vorher zugedacht hast. Du wirst ihn auch nicht mehr unbedingt brauchen, um irgendwo zu sein. Du wirst ihn eher so wie ein Auto benützen, das nur dort nützlich ist, wo es Straßen gibt; wie einen Lautsprecher, der dich für jene hörbar macht, die dich sonst nicht hören könnten; wie ein Licht, das jemandem etwas sichtbar macht, was sonst ungesehen bliebe.
So wirst du imstande sein, den Bann zu brechen, der scheinbar unerschütterlich und für immer auf dieser Welt ruht. Denn jetzt werden alle, die das wollen, erkennen, dass jemand, der genauso ist wie sie, etwas ganz anderes sieht, als sie es bisher taten – und der trotzdem ganz deutlich für sie zu sehen ist. Sie werden die Angst verlieren, auf die ihnen versprochene Welt zu schauen, wenn sie jemandem begegnen, der sie bereits sieht. Der noch dazu von sich sagt, dass er dort, in jenem Paradies lebt und dennoch – für sie sichtbar – HIER ist. Sie werden nicht mehr fürchten, dass der Preis für die „Neue Welt“ zu hoch ist. Und ihre Angst vor dem Verlust dessen, was sie hier haben, wird schwinden, während der Wunsch – ihr wahrer Herzenswunsch – DORT zu sein, WO sie für immer hingehören, wachsen wird.
Schließlich werden sie erkennen, dass sie nur verlieren, was sie sowieso nie wollten: den Schmerz der Schuld, die Verletzung der Sünde, all das Elend, die Not und den Tod, die sie hier erwarten würden.
Und was ist der Gewinn? Alles, was sie sich nicht einmal erträumen könnten:
Vollkommene Freiheit, unbeschreibliches Glück
und die Freude, es mit allen und allem teilen zu dürfen.
Eine Liebe ohne Ende für alle und alles,
was für immer und ewig im HIMMEL unseres Geistes lebt!
Wundervoll zum Nachlesen: Lektion 155 im Übungsbuch, S.291ff.
*) Näheres zu dieser Erfahrung kannst du hier nachlesen:
– In unserem Tool „Das Drehbuch“
– In unserem Buch „Das Drehbuch-Experiment“.